Unsere Geschichte –
vom Geistesblitz zur Gartenstädter Bühne
Es war einmal... – nein, kein Märchen, sondern der Anfang einer wunderbaren Theatergeschichte:
1989, an einem wahrscheinlich ganz normalen Tag, beschlossen fünf mutige Menschen, aus einer spontanen Laune heraus eine Laienspielgruppe zu gründen. Vielleicht war es Langeweile, vielleicht ein kreativer Überschuss – wer weiß das heute noch genau? Was zählt: Der Funke sprang über, und es wurde nicht nur geredet, sondern tatsächlich Theater gemacht – irgendwann zumindest.
Denn bis zur ersten Aufführung verging noch ein bisschen Zeit. Wahrscheinlich mussten erst Requisiten gefunden, Texte gelernt und nervöse Lampenfieber-Rituale entwickelt werden. Aber dann war es endlich so weit:
Im Februar 1992 fiel der Vorhang zum ersten Mal – und zwar für das Stück "Herztropfen". Ein kleines Theaterwunder, das den Grundstein für viele weitere Stücke legte.
1993 folgte „Der Irre Theodor“ – eine Geschichte mit Witz, Wahnsinn und wahrscheinlich einigem schauspielerischen Mut.
1994 kam „Der Zwillingsbruder“ auf die Bühne – und spätestens da wusste man: Diese Truppe ist gekommen, um zu bleiben.
Ursprünglich fanden unsere Aufführungen immer im Februar statt. Doch 1997 kam die große Zeitenwende: Man entschied sich für den November – vielleicht, weil man frierende Zuschauer mit Glühwein besser bei Laune halten kann. Zur Feier der Umstellung gab’s einfach zwei Stücke im selben Jahr: „Die Jagd nach dem Zylinder“ im Februar und „Kurzschlüsse“ im November. Eine echte Repertoire-Rallye!
1999 wurde es still. Aus Respekt und Anteilnahme legte die Gruppe eine Pause ein – ein geliebtes Mitglied hatte einen schweren Verlust erlitten. Auch das gehört zur Geschichte: Zusammenhalt, nicht nur auf, sondern vor allem neben der Bühne.
Dann kam ein neuer, ganz besonderer Auftritt: 2004 – die Stadt feierte Jubiläum, und unsere Gruppe wurde gefragt, ob sie beim ersten mittelalterlichen Bürgerfest auftreten wolle. Ob wir wollten? Mit Feuer und Flamme!
Mit dem Stück „Die Brautschau“ zogen wir im September nicht nur durch die Gassen, sondern auch in die Herzen des Publikums. Der Applaus hallte sogar bis nach Würzburg, wo wir auf Einladung der Bürgermeisterin auf der Festung auftreten durften. Seitdem sind wir fester Bestandteil jedes mittelalterlichen Bürgerfests in Schweinfurt – mit Rüstung, Requisiten und Ritterlichem Humor.
2010 gab es eine Zwangspause – dieses Mal nicht aus emotionalen, sondern aus baulichen Gründen: Der Pfarrsaal wurde renoviert. Und wir alle wissen: Kein Saal, keine Show.
Dann kam das Jahr, das keiner vergisst: Corona. Unser letztes Stück vor der Pandemie war 2019 mit dem herrlich chaotischen „Dauermieter – oder: Ein Schmitt wohnt selten allein“. Danach hieß es erst mal: Pause. Aber nicht im Kopf – denn dort wurde während Lockdowns und Quarantäne geplant, gegrübelt und gegründet.